PhotonMed: 32-Millionen-Euro-Projekt soll Innovationen in der Medizintechnik beschleunigen

Professur für Anwendungsentwicklung an mehreren Pilotprojekten beteiligt

Die Photonik spielt eine zentrale Rolle in modernen diagnostischen Geräten wie Pulsoximetern oder Fluoreszenz-basierten Biomarker-Scannern für die personalisierte Medizin – die Vielfalt der Anwendungen ist groß. Herausfordernd ist jedoch die Integration neuer photonischer Technologien in bestehende bzw. die Schaffung neuer Wertschöpfungsketten. Hinzu kommen langwierige, kostenintensive Prozesse durch strenge Regulierung und Validierung, die die Markteinführung neuer Produkte verzögern.

Das über drei Jahre mit 32 Millionen Euro von der Europäischen Union sowie den jeweiligen nationalen Ministerien innerhalb der Initiative „Chips Joint Undertaking“ geförderte Vorhaben möchte diesen Prozess beschleunigen: Anhand von 16 Pilotprojekten werden Wertschöpfungsketten für zukünftige Produktentwicklungen in Europa aufgebaut, um den Einsatz und die Verwertung moderner Photonentechnologien in der Medizintechnik zu beschleunigen. Diese Fortschritte sollen präzisere, schnellere, weniger invasive und personalisierte Lösungen für die Gesundheitsvorsorge sowie diagnostische und therapeutische Instrumente ermöglichen. Das Projekt mit seinen insgesamt 39 Partnern aus 9 europäischen Ländern bedient sich der Kompetenzen aus 5 Sparten, um alle Aspekte bei der Etablierung dieser Wertschöpfungsketten abzudecken. Diese Sparten reichen von Forschungs- und Technologieorganisationen (RTOs) wie der Uni Freiburg, Produktionsunternehmen aus der Industrie, Hersteller von Produktionsanlagen, Einrichtungen aus dem regulatorischen Umfeld sowie den industriellen Endnutzern.

Koordiniert wird das Projekt vom Technischen Forschungszentrum Finnland (VTT). An der Professur für Anwendungsentwicklung am Institut für Mikrosystemtechnik der Uni Freiburg liegt der Forschungsfokus auf der Entwicklung mikrofluidischer Technologien für die Miniaturisierung und Automatisierung komplexer Laborabläufe sowie der Entwicklung passgenauer Lösungen zur Herstellung von Funktionsmustern und Prototypen verbunden mit der Integration photonischer Komponenten. Das Team der Uni Freiburg ist in 4 der 16 Pilotprojekte als (RTO) involviert, bei welchen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Partnern Wertschöpfungsketten für spätere Produktentwicklungen anhand von ersten Prototypen etabliert werden sollen.

Die Professur für Anwendungsentwicklung forscht bereits seit mehreren Jahren in enger Kooperation mit der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., um den Technologietransfer aus der Forschung in die industrielle Verwertung voranzutreiben.

Weiterführende Links:

https://www.vttresearch.com/en/news-and-stories/media

https://www.chips-ju.europa.eu/

https://www.hahn-schickard.de/en/service-portfolio/production/prototyping-production-for-ivd/production

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Roland Zengerle
Professur für Anwendungsentwicklung
Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK)
E-Mail: zengerle(a)imtek.uni-freiburg.de

Dr. Markus Rombach
Bereichsleiter Prototyping, Prozessentwicklung und -transfer
Tel.: 0761/203-73222
E-Mail: markus.rombach@imtek.uni-freiburg.de

Kerstin Steiger-Merx
Referentin PR/Marketing
Technische Fakultät
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-8056
E-Mail: steiger-merx@tf.uni-freiburg.de

03.12.2024