3D-Drucken von lebenden, künstlichen Geweben

Neues BMBF-Projekt erforscht unter Beteiligung des IMTEK die vielversprechende Technologie

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Die Projektpartner beim Kick-Off-Meeting in Freiburg am 01.08.2017

Am 1. August ist das vom Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt 3D-Bio-Net mit einem Treffen aller Beteiligten gestartet. Ein Netzwerk von kleinen und mittleren Unternehmen wird sich in den nächsten drei Jahren um die Entwicklung und Erforschung einer Plattform für das 3D-Bio-Printing von künstlichem Gewebe kümmern. Das Projektvorhaben wird durch den Cluster microTEC Südwest e.V. koordiniert. Von der Technischen Fakultät ist die Professur für Anwendungsentwicklung des Instituts für Mikrosystemtechnik (IMTEK), unter der Projektleitung von Dr. Stefan Zimmermann, beteiligt. Sprecher des Gesamtprojektes ist Dr. Peter Koltay von der IMTEK-Ausgründung BioFluidix.

Das digitale Drucken von künstlichem Gewebe (3D-Bio-Printing) entwickelt sich gerade zu einer vielversprechenden Technologie zur Erzeugung lebender, künstlicher Gewebe für die Forschung in den Lebenswissenschaften sowie für Anwendungen in der regenerativen Medizin. Erste Ergebnisse gehen weit über die Möglichkeiten der konventionellen Gewebeersatzforschung hinaus. Das Ziel des Forschungsvorhabens „3D-Bio-Net“ ist die Erschaffung und Erforschung sowie praktische Erprobung einer offenen generischen Plattform für den digitalen Druck von künstlichem Gewebe. Das Forschungsvorhaben wird sich mit dem kompletten Arbeitsablauf für die digitale Produktion von solchen Geweben befassen. Darüber hinaus wird der Einsatz eines speziellen 3D-Druckers für künstliche Gewebe, einer dafür entwickelte Software sowie verschiedener Biomaterialien und Prozesse im Projekt geprüft werden.

Am Kick-Off-Treffen am 1. August wurden gemeinsam erste Ideen zur Umsetzung ausgetauscht und der Rahmen für den weiteren Projektverlauf festgelegt. Beteiligte Partner sind die microTEC-Südwest-Mitglieder BioFluidix GmbH, Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen, Universitäts-Klinikum Freiburg und eine Ausgründung des KIT (vasQlab) sowie weitere Experten überwiegend aus der Clusterregion wie Cellgenix GmbH, ibidi GmbH, Infoteam Software AG und das Kunststoff Institut Südwest.

Die Fertigungsmethoden für die Erstellung von künstlichem Gewebe sind sehr komplex, da eine Vielfalt von lebenden Zellen in Kombination mit verschiedenen Biomaterialien durch eine Vielzahl an Verarbeitungs- und Druckverfahren erstellt werden muss. Mit einer generischen Plattform für 3D-Bio-Printing möchte das Forschungsvorhaben das Innovationstempo im Bereich der künstlichen Gewebe bedeutend beschleunigen, neue Lösungsansätze schaffen sowie zur Stärkung der Innovationsbasis in Deutschland signifikant beitragen.

3D-Bio-Net stellt eine logische Weiterentwicklung der Clusterstrategie von microTEC Südwest zu Smart Health dar, indem es eine für die zukünftige Medizintechnik zentrale Frage, nämlich die flexibilisierte und individualisierte Produktion von Geweben und die Beschichtungen von Implantaten durch das 3D-Bio-Printing adressiert. Insbesondere greift das Projekt dabei auf die Kompetenzen der Fachgruppen Drucktechnologien, Intelligente Implantate und in-vitro Diagnostik zu.

Das Projekt wird vom BMBF im Programm „Förderung von KMU-zentrierten, strategischen FuE-Verbünden in Netzwerken und Clustern (KMU-NetC)“ im Bereich „Neue Instrumente und Programme der Innovationsförderung“ gefördert.

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