Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens

Bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion am 17. April 2013 stand das kontroverse Modell „Open Access“ zur Debatte

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Foto: Peter Mesenholl

„Publish or perish“ lautet ein berühmter Leitsatz aus dem Wissenschaftsbetrieb: Wenn Akademikerinnen und Akademiker ihre Arbeiten nicht regelmäßig veröffentlichen, riskieren sie, dass ihre Karriere endet. Doch die Verschiebung von Print- zu Online-Medien hat das Publizieren verändert: Verlage suchen nach neuen Geschäftsmodellen, aber diese werden von vielen Forschenden kontrovers diskutiert. Der „Open Access“ etwa soll alle Forschungsinhalte frei verfügbar machen. Doch wie kann sich solch ein System finanzieren? Sollen die Autorinnen und Autoren für ihre Publikationen selbst zahlen? Und durchläuft eine wissenschaftliche Arbeit dann nach wie vor die „peer review“, die Qualitätskontrolle des Fachkollegiums? In dieser Umbruchphase des wissenschaftlichen Publizierens herrscht große Unsicherheit darüber, wie sich die Forschung, die Verlage und Fördereinrichtungen positionieren.

Bei der Podiumsdiskussion „The Future of Academic Publishing“ am  

Mittwoch, 17. April 2013, 18 Uhr in der Aula,
Kollegiengebäude I, Platz der Universität,

ging es um die Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens. Auf dem Podium diskutierten Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg, Angelika Lex, Vice President Academic Relations des niederländischen Wissenschaftsverlags Elsevier, Dr. Johannes Fournier, Programmdirektor der Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, und Karl Ziemelis, Chefredakteur des renommierten Fachmagazins „Nature“ aus London/Großbritannien. Der Wissenschaftsjournalist Ralf Krauter, der im Deutschlandfunk die Sendung „Forschung Aktuell“ moderiert, leitete die Diskussion.

Die politische Brisanz des Open-Access-Modells verdeutlicht zum Beispiel der „FINCH REPORT“ aus Großbritannien: Die britische Regierung bekennt sich darin zum Modell des so genannten „Gold Open Access“, bei dem statt der Leserschaft die Autoren die Publikationskosten tragen. In einer kürzlich publizierten Stellungnahme des „Office of Science and Technology“ schlägt die US-amerikanische Regierung dagegen vor, die Kosten, die für Autoren mit Open Access entstehen, mit einer staatlich finanzierten Initiative aufzufangen.

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